Bevor Rocket Remote Desktop zu dem Produkt wurde, das es heute ist, wechselte es mehrfach den Besitzer. Es begann als VisionApp Remote Desktop (vRD), das um 2005 zur Verfügung gestellt wurde. vRD wurde 2011 an die Allen Systems Group (ASG) verkauft, 2021 von Rocket Software aufgekauft und schließlich zu Rocket Remote Desktop. Rocket Remote Desktop unterstützt IT-Teams, unabhängige Experten und Administratoren bei der Verwaltung von Remote-Verbindungen mit einem dateibasierten Freigabesystem, einer Vielzahl von Protokollen (einschließlich des Industriestandards RDP) und der Möglichkeit, Verbindungen in einer SQL-Datenbank zu speichern.
Devolutions Remote Desktop Manager (RDM) bietet umfangreiche Unterstützung für Remote-Verbindungs-Protokolle und Funktionen zur Organisation. RDM verfügt über erweiterte Datenquellen, die für Einzelpersonen und Teams ideal sind, und bietet viele der gleichen Funktionen wie Rocket Remote Desktop. Schauen wir uns einmal an, wie die Merkmale und Funktionen dieser beiden Produkte, die sich sehr ähneln, im Vergleich aussehen.
So viele Remote-Verbindungsprotokolle
Rocket Remote Desktop bietet im Vergleich zu anderen in der Branche nur eine begrenzte Protokoll-Unterstützung. Es sind nur RDP-, ICA-, VNC-, SSH- oder Telnet-Verbindungen möglich. Diese Einschränkung kann Unternehmen, deren Umgebung eine Vielzahl von Verbindungsprotokollen erfordert, dazu zwingen, Rocket Remote Desktop durch andere Software zu ersetzen.
Im Vergleich dazu unterstützt RDM mehr Remote-Verbindungsprotokolle als die meisten Tools dieser Art. Zusätzlich zu den Verbindungsprotokollen, die von Rocket Remote Desktop angeboten werden, umfasst RDM die Verbindungsarten TeamViewer, AnyDesk, Citrix, DameWare, LogmeIn, Radmin und X Window.
Im Gegensatz zu Rocket Remote Desktop bietet RDM außerdem Dashboard-Schnittstellen für VMware, Hyper-V, Active Directory, Amazon AWS und Splunk. Mit diesen vielfältigen Verbindungen und Dashboard-Schnittstellen bietet RDM alles aus einer Hand für die meisten administrativen Anforderungen.
Unterstützung von Microsoft RDP
Wie viele andere Remote-Desktop-Software bietet Rocket Remote Desktop die Unterstützung von RDP durch ein integriertes Windows ActiveX-Steuerelement. Der Nachteil dieser Methode ist, dass sie die RDP-Funktionen auf die Version des Betriebssystems beschränkt, auf der die Anwendung läuft.
Eine merkwürdige Design-Entscheidung zwingt die Nutzer, sowohl die Verbindungsart als auch eine Rolle desselben Typs auszuwählen, bevor sie auf die spezifischen Eigenschaften der Verbindung zugreifen können. Dieser zweistufige Prozess ist zwar umständlich, schaltet aber zusätzliche RDP-Verbindungseigenschaften frei.
Rocket Remote Desktop bietet typische Einstellungen für eine RDP-Verbindung, mit einem Unterschied: Einstellungen für LAPS (Passwortverwaltung für lokale Administratoren). In Umgebungen, in denen LAPS verwendet wird, kann das Remote-System dank der LAPS-Funktion, die automatisch das generierte Passwort aus Active Directory liest und so den Verbindungsprozess vereinfacht, mit dem lokalen Administratorenkonten verbunden werden.
Anders als Rocket Remote Desktop unterstützt Devolutions RDM mehrere Implementierungen von RDP. Jede der folgenden RDP-Implementierungen kann gewählt werden, wenn eine Verbindung zu einer Remote-RDP-Quelle hergestellt wird:
- Eine spezifische Version von RDP, auf der das ActiveX-Steuerelement dieser RDP-Version ausgeführt wird
- MSRDC, eine modernisierte Version des MSTSC, die hauptsächlich für Azure Virtual Desktop-Verbindungen gedacht ist
- Eine plattformübergreifende RDP-Implementierung in FreeRDP, die auch die neueste Version von RDP, 10.11 unterstützt
RDM bietet dank der verschiedenen eingebauten RDP-Implementierungen die Flexibilität, moderne RDP-Versionen selbst auf den ältesten Systemen auszuführen. In der Praxis können auftretende Fehler einfach durch den Wechsel zu einer anderen Version oder Implementierung umgangen werden.
Obwohl Microsoft normalerweise RDP kontrolliert, hat RDM Api-Hooking implementiert, um Probleme zu beheben und Funktionen hinzuzufügen, die sonst nicht verfügbar wären. Weitere Details dazu finden Sie in diesem Blogbeitrag.
Sauber bleiben: Verbindungen organisieren
Rocket Remote Desktop verwendet Umgebungen, um Verbindungen zu organisieren. Jede Umgebung kann in einer Datei oder einer SQL-Datenbank enthalten sein. Verschiedene Verbindungen können je nach den Bedürfnissen des Nutzers oder des Teams in Umgebungen aufgeteilt sein.
In Ordnern sind nicht nur die Symbole anpassbar, sondern es können auch Einträge vererbt werden. Fast alle Einstellungen können von Ordnern vererbt werden und müssen nicht dupliziert werden. Diese stabile Vererbungsfunktion ist einer der stärksten Vorzüge von Rocket Remote Desktop.
Zusätzlich zu den standardmäßigen Funktionen zur Organisation unterstützt Rocket Remote Desktop die Verknüpfung von Anmeldeinformationen. Dazu müssen Sie zunächst die Anmeldedaten erstellen und diese dann mit einem Eintrag verknüpfen, wenn Sie die Authentifizierung für eine Verbindung speichern möchten. Diese erforderliche Trennung zwischen Verbindungen und Anmeldeinformationen hat Vor- und Nachteile, vor allem die Einfachheit der Aktualisierung von Anmeldedaten.
Während Rocket Remote Desktop den Inhalt auf der Basis von individuellen oder (durch eine SQL-Datenbank) gemeinsam genutzten Umgebungen mit eingeschränkten Berechtigungen strukturiert, bietet Devolutions RDM mehr Optionen für die Organisation von Remote-Verbindungen, Anmeldedaten und anderen Einträgen.
Devolutions RDM verwendet einfache bis erweiterte Tresore, die Kontrolle und Sicherheit über ihre Inhalte gewährleisten. Für erweiterte Datenquellentresore bietet RDM erweiterte Berichte und Berechtigungskontrollen. Um das Auffinden von Inhalten in RDM zu erleichtern, können diese mit Tags versehen werden, Symbole und Farben können angepasst werden und Beschreibungen können zu Verbindungen und Ordnern hinzugefügt werden.
Mithilfe von Tags und Benennungsschemata können Smart-Group-Ordner Verbindungen automatisch nach bestimmten Kriterien gruppieren.
Für anpassbare Verbindungen bietet RDM die folgenden Funktionen (über das hinaus, was Rocket Remote Desktop bietet):
- Registerkartengruppen als Alternative zur Miniaturansicht
- Wiedergabelisten zum Öffnen gespeicherter Verbindungssätze je nach Bedarf
- Ordnersymbole und -farben sowie individuelle Eintrags- (Verbindungs-)Symbole und -farben.
Unterstützung von überall
Rocket Remote Desktop ist derzeit nur mit Windows kompatibel und nicht plattformübergreifend. Das bedeutet, dass Experten, die mit Linux oder macOS oder mit mobilen Clients wie iOS und Android arbeiten, ihre Remote-Sitzungen nicht mit dieser Software verwalten können.
Mit Devolutions RDM können IT-Notfälle von nahezu jedem Gerät aus bearbeitet werden. RDM bietet einen Client für Windows, macOS und Linux. Zusätzlich verfügt es über einen mobilen Client für Android und iOS, sodass Teams in jedem Szenario arbeiten können.
Sicher bleiben in einer unsicheren Welt
Rocket Remote Desktop biete für jede Umgebung die folgenden Datenverschlüsselungsmodi:
- Alle Daten mit einem persönlichen Passwort
- Nur Anmeldedaten mit einem Windows-Konto
- Nur Anmeldedaten mit einem persönlichen Passwort
- Nur Anmeldedaten mit einem Standardpasswort
Bei der ersten Option wird die gesamte XML-Datei vollständig verschlüsselt. Bei den anderen Verfahren werden jedoch nur die Anmeldedaten verschlüsselt. Die Datenbankeinträge werden verschlüsselt, wenn sich der Nutzer über die Windows-Authentifizierung oder über eine interne Kombination aus Nutzer und Passwort bei der Umgebung anmeldet.
Devolutions RDM verwendet eine AES-256-Bit-Verschlüsselung, um alle sensiblen Informationen wie Anmeldedaten zu sichern. RDM kann außerdem alle Daten mithilfe flexibler Sicherheitsprovider vollständig verschlüsseln. Durch das Hinzufügen von erweiterten Datenquellen wie MSSQL, Azure SQL und Devolutions Server können Unternehmen umfassende Prüfungen, Protokollierungen und RBAC (Rollenbasierte Zugriffskontrolle) für ihre Teams implementieren. Devolutions RDM bietet umfassende Unterstützung für Sicherheitsstandards und ermöglicht es Unternehmen, die Regelkonformität und die Sicherheit zu gewährleisten.
Welche Lösung? Rocket Remote Desktop vs. Devolutions RDM
Obwohl es Devolutions RDM in Bezug auf die Organisation von Remote-Verbindungen ähnelt, ist Rocket Remote Desktop aufgrund der Protokollbeschränkungen und der Funktionen für die Verwaltung von Teams eher für Einzelpersonen als für Teams geeignet.
Funktion | Rocket Remote Desktop | Devolutions Remote Desktop Manager |
---|---|---|
Remote-Desktop-Protokoll | X | X |
Organisation der Ordner | X | X |
Gespeicherte Anmeldeinformationen | X | X |
Zusätzliche Protokolle (SSH, VNC usw.) | X | X |
Rollenbasierte Zugriffskontrolle | X | |
Erweiterte Metadaten (Tagging, Bilder, Farben usw.) | X | X |
Plattformübergreifender Client | X | |
Unterstützung mehrerer RDP-Versionen | X | |
Teamunterstützung durch erweiterte Datenquellen | X | X |
Im Vergleich bietet Devolutions RDM umfassendere Unterstützung für eine Vielzahl von Remote-Verbindungsprotokollen. Für Teams, deren Mitglieder an verschiedenen Standorten arbeiten (was immer häufiger vorkommt), bietet RDM einen Client für nahezu jede Plattform. RDM lässt sich in erweiterte Datenquellen integrieren, um die Einhaltung von Sicherheitsstandards zu gewährleisten, und unterstützt Teams bei der erweiterten Kontrolle von Nutzerrechten.