Die Verwaltung von Remote-Verbindungen war für Systemadministratoren schon immer eine Herausforderung. Bevor es mRemoteNG gab, wurde das ursprüngliche mRemote im Jahr 2007 veröffentlicht und bis 2009 ständig weiterentwickelt, bis es stagnierte. Im Jahr 2012 wurde mRemote zugunsten von Royal TS, dem neuen Projekt des Schöpfers eingestellt. Im Jahr 2010 spaltete sich mRemote auf und wurde zur Open Source-Verwaltungs-Software für Remote-Verbindungen mRemoteNG (nächste Generation).
Währenddessen wurde seit 2006 Devolutions Remote Desktop Manager (RDM) entwickelt und kontinuierlich verbessert und ist zu einem funktionsreichen Client für die Verwaltung von Remote-Verbindungen geworden. Da sowohl mRemoteNG als auch RDM schon eine Weile auf dem Markt sind, kann es eine Herausforderung sein, sich für eines der beiden entscheiden zu müssen. Lassen Sie uns diese Herausforderung im Hinterkopf behalten, während wir in dieser Rezension mRemoteNG und Remote Desktop Manager miteinander vergleichen.
Protokoll-Unterstützung: Mehr als RDP
Obwohl mRemoteNG auf die gängigsten Verbindungsprotokolle abgestimmt ist, ist die Palette der unterstützen Verbindungsarten begrenzt. mRemoteNG unterstützt vor allem RDP (Remote Desktop Protocol), VNC (Virtual Network Connection), SSH (Secure Shell), Telnet, RLogin (Remote Login), und ICA (Citrix Independent Computing Architecture). Während diese Protokolle viele gängige Anwendungsfälle abdecken, ist es wichtig, zu beachten, dass eine große Anzahl von Remote-Verbindungsprotokollen in der Liste fehlen.
Devolutions Remote Desktop Manager bietet im Vergleich zu mRemoteNG eine breitere Palette von Remote-Verbindungsarten, darunter alle zuvor aufgeführten Protokolle sowie ARD (Apple Remote Desktop), TeamViewer, LogMeIn und viele andere. RDM eliminiert Beschränkungen von Verbindungen, indem es alle Verbindungsarten in einem einzigen Tool vereinigt.
RDP: Funktionen und Support
Wie bei vielen ähnlichen Produkten ist die RDP-Unterstützung von MRemoteNG auf die Version des Betriebssystems beschränkt, auf dem mRemoteNG läuft. Wenn Sie Windows Server 2012 R2 verwenden, haben Sie RDP 8.1, aber spätere Versionen des Betriebssystems haben möglicherweise RDP 10.x und höher. Die Einschränkung durch die Bindung der RDP-Version an das Betriebssystem führt dazu, dass mRemoteNG nicht alle Funktionen nativ unterstützen kann.
Darüber hinaus bietet mRemoteNG nur eine begrenzte Anzahl von RDP-Funktionen über die Schnittstelle. So gibt es beispielsweise keine Schnittstellenoptionen für Kameras, WebAuthn oder die Ausführung des mit RDP 8.1 eingeführten eingeschränkten Admin-Modus.
Anders als mRemoteNG bietet Devolutions Remote Desktop so gut wie alle Funktionen, die Sie mit RDP benötigen. Neben der verbesserten Funktionskompatibilität haben Sie die Möglichkeit, eine bestimmte Version von RDP oder sogar verschiedene Implementierungen von RDP wie FreeRDP oder MSRDC (aktualisierter MSTSC-Client von Microsoft) auszuführen.
Den Überblick behalten: Verbindungen organisieren
mRemoteNG bietet eine elementare Organisation von Remote-Verbindungen. Begrenzt auf benannte Ordner mit nutzerdefinierten Symbolen, können Verbindungen in verschachtelten Ordnern gespeichert werden. Um redundante Dateneinträge zu vermeiden, können die Einstellungen vererbt werden. Dies geschieht nicht wirklich intuitiv, da die Einstellungen für die Vererbung für jede Vererbung pro Verbindung konfiguriert werden und für jede Verbindung in einem Ordner wiederholt werden müssen.
Verbindungen können über eine gespeicherte XML-Datei mit anderen Teammitgliedern geteilt werden. Sie können die Datei freigeben, aber wenn Änderungen vorgenommen werden, sind diese Dateien schon bald nicht mehr synchron. Leider bietet mRemoteNG keine zentrale Datenquelle zum Speichern gemeinsamer Teamverbindungen.
Die Organisationsmöglichkeiten von Devolutions Remote Desktop Manager sind dagegen sehr umfangreich. Es kann nicht nur Ordner verwalten, sondern die Einträge auch mühelos in separate Tresore sortieren, was sowohl die Flexibilität als auch die Sicherheit erhöht.
Die Funktion Smart Folder (intelligenter Ordner) von RDM geht über die Ordnerunterstützung hinaus, die mRemoteNG bietet. Verbindungen, die nach dem Tag des Eintrags oder einem Suchbegriff gefiltert werden, erscheinen automatisch. Mit RDM können auch Hosts, Anmeldeinformationen, RDM-Jump-Hosts und VPN/SSH-Gateways vererbt werden. Obwohl nicht alle Einstellungen vererbbar sind, biete RDM eine Fülle von Konnektivitätsoptionen für die meisten Protokolle.
Auch wenn RDM viele nützliche Optionen für Ordner biete, wie z. B. die Vererbung von Host und Anmeldedaten, unterstützt es derzeit nicht die Möglichkeit, Einstellungen für RDP-Verbindungen zu vererben.
Verbindungen von jeder Plattform unterstützen
Die Fähigkeit, sich mit einer Reihe von Betriebssystemen zu verbinden ist sehr hilfreich - wenn nicht sogar notwendig - wenn Sie eine Vielzahl von Geräten und Mitarbeitern haben, die über den ganzen Globus verteilt sind. Aber mRemoteNG ist leider nur mit Windows kompatibel.
Mit RDM können Sie IT-Notfälle von überall aus beheben, vorausgesetzt, Sie haben ein unterstütztes Gerät mit plattformübergreifenden Clients für Windows, macOS und Linux sowie einen mobilen Client für Android und iOS. Im Gegensatz zu mRemoteNG kann RDM Ihrem Team in jedem Szenario helfen.
Was beinhaltet ein Sicherheitsschema?
In MRemoteNG können Verbindungsdateien vollständig verschlüsselt werden, aber diese Funktionen ist nicht standardmäßig aktiviert. Sobald sie aktiviert ist, wird standardmäßig mit AES-GCM verschlüsselt, aber die Verschlüsselungsverfahren Serpent und Twofish sind auch kompatibel. Sie können dann wählen, ob sie eine Verbindung mit einem Passwort schützen möchten. Auch wenn die Konfigurationsdatei verschlüsselt ist, kann jeder, der mRemoteNG auf diesem Computer startet, auf sie zugreifen. Sie müssen ein Passwort hinzufügen, um sicherzustellen, dass die Konfigurationsdatei unzugänglich ist.
Im Gegensatz dazu verwendet RDM eine AES-256-Bit-Verschlüsselung für sensible Informationen (wie z. B. Anmeldedaten), ohne die gemeinsame Nutzung von Verbindungen zu behindern. Sie können einen Sicherheitsprovider konfigurieren, um eine weitere Ebene der Datenbankverschlüsselung hinzuzufügen. Hochentwickelte Datenquellen wie SQL-Server und Devolutions Server, ermöglichen Ihnen die Konfiguration von Gruppen und RBAC (Rollenbasierte Zugriffskontrolle) für einzelne Einträge, Ordner und Tresore.
RDM unterscheidet sich von mRemoteNG dadurch, dass es der Sicherheit und Flexibilität mehr Aufmerksamkeit widmet. Teams können Verbindungen auf die Personen beschränken, die sie benötigen, und ihre Verbindungen durch Protokollierung und Prüfberichte schützen.
Fazit: mRemoteNG vs. Devolutions Remote Desktop Manager
Auch wenn mRemoteNG auf das ursprüngliche mRemote zurückgeht und im Laufe der Jahre weiterentwickelt wurde, muss seine Verwaltung von Verbindungen im Vergleich zu modernen Lösungen aufholen. Zwar ist mRemoteNG für Einzelpersonen und Personen mit einer begrenzten Anzahl von Verbindungen geeignet, lässt sich aber möglicherweise nicht an die Anforderungen Ihres Teams anpassen.
Funktion | mRemoteNG | Devolutions Remote Desktop Manager |
---|---|---|
Remote-Desktop-Protokoll | X | X |
Organisation der Ordner | X | X |
Gespeicherte Anmeldeinformationen | X | X |
Zusätzliche Protokolle (SSH, VNC usw.) | X | X |
Rollenbasierte Zugriffskontrolle | X | |
Erweiterte Metadaten (Tagging, Bilder, Farben usw.) | X (begrenzt auf Ordner und Verbindungssymbole) | X |
Plattformübergreifender Client | X | |
Unterstützung mehrerer RDP-Versionen | X | |
Teamunterstützung durch erweiterte Datenquellen | X |
Devolutions Remote Desktop Manager bietet nahezu die gleichen Funktionen wie mRemoteNG, mit den zusätzlichen Vorteilen einer kontinuierlichen Entwicklung und Verbesserung. RDM unterstützt viele Verbindungsarten und bietet umfangreiche Unterstützung für Teams und Funktionen für jegliches Szenario von Verbindungen.